Donnerstag, 27. Dezember 2012

Tu Di Gong trifft Jesus - Tu Di Gong meets Jesus

Der Gott der Erde Tǔ Dì Gōng (土地公) war zuletzt Thema in diesem Blog. Sehr ausführlich wird seine Bedeutung auf Taiwan auch in dem interessanten Aufsatz von Christopher A. Hall beschrieben. Zur diesjährigen Weihnacht hatte die chinesische Gottheit nun Gelegenheit, den christlichen Heiland im festlich geschmückten Elternhaus zu treffen.

In den Proportionen passt er recht gut zur betenden Maria und zum Josef. Aber der wachsame Hirtenhund und das rastende Schaf wirken verblüfft über die ungewöhnliche Erscheinung in der nachgestellten Krippenszene.

Tu Di Gong nutzte die Chance mit einem Kollegium von Nikolausen über religiöse Fragen zu diskutieren. Dabei wird vertieft auf den Islamismus eingegangen, der gegenwärtig in seiner dominierenden Ausprägung an Humorlosigkeit, Borniertheit und Menschenverachtung kaum zu überbieten ist. Religionen sollten tolerant sein, jeden Menschen, egal ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, schwul oder hetero, in seiner Individualität achten und aufnehmen. Leider ist hinsichtlich der Offenheit auch die katholische Amtskirche in Deutschland kein großes Vorbild, die an Gott gläubige Steuerflüchtlinge knallhart von allen Sakramenten ausschließt. Dass es in der Kirche andere Meinungen gibt, bewies der örtliche Senior-Pfarrer in der elterlichen Gemeinde. Er führte in seiner Predigt aus, dass es für Gott keine Zulassungsbeschränkungen geben kann.

Irgendwie macht sich der nette Kerl ganz gut unterm deutschem Tannenbaum, der im häuslichen Garten geschlagen wurde. An die asiatische Heimat erinnert Tu Di dabei der Weihnachsstern (Euphorbia pulcherrima) im Hintergrund. Denn die ursprünglich aus Südamerika stammende Pflanze lebt genauso gerne verwildert in höheren Lagen der subtropischen Insel von Taiwan und wächst dort zu großen Büschen heran.

Die Idee, den Weihnachtsbaum mit chinesischem Neujahrsschmuck zu behängen, konnte ich mich noch nicht umsetzen. Dabei habe ich eine geeignete Sammlung von kleinen Lampions, angedeuteten Feuerwerkskörpern, nachempfundenen traditionellen Geldstücken und ähnlichem, die prima von der Größe her den Christbaumkugeln entsprechen. Nur die beste Ehefrau von allen hat sich bisher vehement dagegen mit den Hinweis gewehrt, dass wir doch kein China-Restaurant eröffnen wollen. Vielleicht klappts im nächsten Jahr.

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