Intime Überlegungen
Dies ist die Fortsetzung der Beschreibung meiner Reise durch den Süden und Osten Taiwans im Januar 2017. Dank eines alten, aber zuverlässigen Toyato Tercel konnten wir viele schöne Orte erreichen und tiefer in die Kultur Taiwans eintauchen.
Im ersten Teil des Berichts stand nach Inselbesuch auf Xiao Liu Qiu (小琉球), wobei der Toyota auf einem gemanageten Sammelparkplatz in Donggang (東港) seine Pause hatte, die Fahrt nach Hualien (花蓮) im Mittelpunkt.
Angenehme Tage in Hualien: Blick über Stadt und Küstenlinie von Hualien (花蓮). Gute Restaurants, eine schöne Campus-Universität im Park für Spaziergänge in der Nähe der Pension, Strandwanderungen im Norden der Stadt mit Blick auf die Seeklippen und das Eisenbahnmuseum im Stadtzentrum „Hualien Railway Culture Park“ (花蓮鐵道文化園區), erfüllten Herz, Geist und Magen.
Nördlichste Station der Reise im Januar 2017 war der Liyu See (鯉魚潭). Irgendwie erinnerte die ganze Szenery an den Titisee im Schwarzwald.
Das hätte ich einfacher haben können, dachte ich mir. Dabei malte ich mir aus, dass Taiwaner im Schwarzwald ähnlich denken, wenn sie die gleiche Szenerie dort sehen.
Denken werden sie es wohl, nur werden sie sich nicht dahingehend äußern, so vermutet der Autor dieser Zeilen. Es wurde Zeit sich im treuen Toyota Tercel wieder nach Kaohsiung zu bewegen.
Zwischenstop am Jia-Lu Fluss, in der Nähe von Jiale (加樂), dem früheren Ureinwohnerdorf Pokurabu. Hier dürfte etwa in der Höhe des Damms im Flussbett der Elektrozaun aus Stacheldraht verlaufen sein, welcher die Ureinwohner Taiwans in Zeiten der japanischen Kolonialherrschaft 1895-1945 einpferchen sollte und dabei als eine von vielen weiteren Maßnahmen der Japaner ihre Freiheit und Autonomie zerstörte.
Diesen Zaun zeigt eine alte amerikanischen Karte von 1944, die auf einer Landvermessung der japanischen Kolonialherrscher auf Taiwan von 1929 basiert. Der Verlauf des Zauns ist im Kartenauszug rot markiert. Der gelbe Punkt markiert meinen Standort und die Brücke.
1930 fand der letzte große Aufstand der austronesischen Ureinwohner Taiwans gegen die japanische Fremdherrschaft statt. Leider war in Jiale keine Zeit mehr, nach irgendwelchen Überresten des Zauns, etwa Betonfundamenten, zu suchen. Die beste Ehefrau von allen drängte.
Zurück in der Zivilisation, sie hat uns wieder - der Blick aus dem „Just Sleep“ Hotel in Kaohsiung.
Von hier aus gab es noch weitere Toyotafahrten mit Aufzug aus der Hoteltiefgarage etwa nach Pingtung zur Landwirtschaftsausstellung, und zu verschiedenen Orten in Tainan.
Mit der Hoffnung auf ein gutes Jahr 2018 mit vielen neuen Erfahrungen, möglichst frei von allen schlechten Nachrichten, wünsche ich den Lesern ein eben solches.
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