Mit dem ersten Advent am vergangenen Sonntag hat in Deutschland die Vorweihnachtszeit begonnen. Auch wenn die Wochen mit Terminen gefüllt sind, gibt es doch Zeit zur Besinnlichkeit und die zum Jahresende unvermeidlichen Erinnerungen an das, was war. Zu diesen Erinnerungen zählen auch Momente bei meiner alten Arbeitstelle, die im Gedächtnis haften bleiben, so der Aufbau des Wunderweihnachtsbaums.
Der auf wundersame Weise selbst wachsende Weihnachtsbaum en miniature war 2002 das Werbegeschenk und der kreative Weihnachtsgruß eines Auftragnehmers der Organisation, bei der ich früher beschäftigt war.
Werbung ist dann erfolgreich, wenn sie auch nach 10 Jahren noch im Gedächtnis präsent ist und mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht wird. Dem Versender, übrigens damals neben- und heute fast schon hauptberuflich Künstler, kann daher nur gratuliert werden. Der kuriose Geschenkartikel ist auch gegenwärtig noch im Handel und kann natürlich auch online erworben werden.
Überrascht hatten das Kollegium und mich die Herkunft des kleinen Wunders. Es kam - mal nicht aus China sondern - aus Taiwan (belegt durch die Einprägung MADE IN TAIWAN unter dem Plastikhalter) und zählte wahrscheinlich dort zu den vielen Produkten, wo dem Proletariat die Entfremdung von der täglichen Arbeit und dem eigenen Werk ganz besonders bewusst wird: Was zum F... setzen wir 12 Stunden am Tag zusammen? Wofür ist die K....? Wer den will den Sch....? Ähnliche Fragen stellen sich auch die Arbeiter in der asiatischen Industrie für Weihnachtsbaumschmuck, deren Fabriken millionenfach Christbaumkugeln verlassen, nicht im Inland gebraucht wird und keinen Bezug zur eigenen Kultur hat.
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