Samstag, 18. Januar 2014

Taiwans Kampf gegen die globale Erwärmung

Wie Taiwan trotz permanten Mobbing durch die VR China internationale Ziele unterstützt

Egal bei welcher Gelegenheit, die irgendeine internationale Wirkung oder Bedeutung hat, die „Máo Fěi“ (毛匪) versuchen stets Taiwans Teilnahme zu unterdrücken, den Inselstaat auszuschließen oder dessen faktische Souveränität völlig zu entstellen, so etwa bei den olympischen Spielen.

Trotzdem hat es sich Taiwan nie nehmen lassen, internationale Ziele mit großen Engagement in der Staatengemeinschaft zu unterstützen, zum Beispiel bei der Bekämpfung von Krankheiten, wie SARS, oder der Unterstützung im Katastrophenfall. Beim Erdbeben und Tsunami 2011 in Japan war nach den USA Taiwan an zweiter Stelle der Länder, die mit Finanzmittel, technischer und sonstiger Unterstützung halfen.

Die Volksrepublik China sollte es endlich aufgeben, den Menschen auf Taiwan ihren Weg vorschreiben zu wollen. Soweit ich zum Jahreswechsel 2013 / 2014 feststellen konnte, arbeiten aber auch bedeutende politische und ökonomische Gruppen in Taiwan in Richtung einer weiteren Annäherung an die Volksrepublik China, um für sich selber mehr den größten Profit und Nutzen herausholen zu können. Die Vorzüge, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben, sich selber zu verwalten und nicht von einer 2000 km entfernten Hauptstadt alles vorgeschrieben zu bekommen, wollen – so mein Eindruck – diese Führer des Staates und der Wirtschaft vergessen machen. Woran ich das festmache, soll in den folgenden Beiträgen noch thematisiert werden.

Heute geht es darum, Taiwans internationales Engagement zu loben. Im Kampf gegen die Erwärmung unseres Planeten sind Taiwaner sogar in der Heimat der Pinguine im Einsatz. Mit modernster Technik und Schneekanonen wird hier versucht, die Schneedecke im ewigen Eis zu stabilisieren. Dieser selbstlose Einsatz ist umso mehr anzuerkennen, als mein Schwiegervater, der in seinem ganzen Leben nicht ein einziges Mal Schnee gesehen hat, die These vertrat, dass Taiwaner nicht in eisigen Klimaten leben können.

Aber wollte nicht auch ich, der 1. Klasse-Reisende auf Taiwan, der nur für ein paar Wochen in der besten Jahreszeit außerhalb der Taifunsaison kommt, der stets gefahren wurde in komfortablen Bussen mit Störpotenzial für die lokale Bevölkerung, in Mietwagen über der Micra-Klasse und sogar in deutschsprachigen Taxis, immer nett zu meinem Gastland sein? Und trotzdem kommt es immer wieder durch, das karikaturenhafte, ironische Überzeichnen von Situationen. Taiwaner könnten es sicher in Deutschland genauso machen, wenn es mehr Verständnis im chinesischen Kulturkreis für Ironie gäbe. Sogar bei meiner Frau ecke ich gelegentlich an, obwohl sie das deutsche Wesen und mich schon lange genug kennen sollte.

Zur Auflösung: Die Heimat dieser Pinguine ist nicht der Südpol sondern das nationale Museum für Meeresbiologie und Aquarium in Hengchun an der Südspitze Taiwans. Aufgrund der Kaltfront, die über Taiwan hinwegzog, war an dem Tag eine gute Gelegenheit, nach vielen Jahren das Museum mit seinen noch warmen Hallen und Austellungsgebäuden wieder zu besuchen. Die Schneekanone hinter Glas dient natürlich dazu ein passendes Ambiente für die agilen Tiere und die zahlenden Besucher zu schaffen. Ansonsten ist es wohl aus Gründen des Klimaschutzes und der Ökologie völlig widersinnig, mit viel fossiler und atomarer Energie Kunstschnee in den Subtropen zu produzieren.

Und auch was dieses Verhalten angeht, ist Taiwan keine Ausnahme in der Staatengemeinschaft.

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