Freitag, 28. Februar 2014

Pandaesser

Warum denken Taiwaner immerzu an Nahrungsaufnahme?
Oder „Lí chia̍h pá bōe (你食飽未)?“


Tuan-Tuan und Yuan-Yuan heißen die beiden Pandas im Zoo von Taipei; Tuán Yuán (團圓) bedeutet Wiedervereinigung. Damit ist die politische Botschaft klar, die mit der Überlassung der zwei Tiere aus der Volksrepublik China nach Taiwan im Dezember 2008 verbunden war. Im Gegenzug gingen ein paar endimische Rehe und Wildziegen von Taiwan auf das Festland.

Um das Glück zu komplettieren, bekamen die beiden Pandas in Taipei am 6. Juli 2013 Nachwuchs. Das Leben der neugeborenen Bärin Yuán Zǎi (圓仔) kann auf der Seite des Zoo Taipei auf youtube detailliert verfolgt werden. Am 6. Janjuar 2014 hatte Yuan Zai dann ihren ersten öffentlichen Auftritt im Pandahaus des Zoos.

So begleitete nicht nur die gelbe Ente medial denjenigen, der vor einigen Wochen in Taiwan war. Auch dem Thema „Panda“ wurden viele Sendeminuten im Fernsehen und Seiten von Spalten in den Zeitungen gewidmet.

Und an was denken dabei Taiwaner? Fast schon natürlich wird umgehend eine Verbindung zum Essen hergestellt. Noch bevor Yuán Zǎi auftrat, konnte sich der Leser der China Times im Dezember 2013 die junge Pandabärin schon kleingemacht und gut durch im Dampfkorb aus Bambus vorstellen.

So ist das im chinesischen, ja im menschlichen Kulturkreis: Da ersticken die Leute in den Metropolen Chinas an Abgasen, die Lebensräume wildlebender Tiere werden täglich zerteilt, umgenutzt und vernichtet, und dazu sagen viele nur, wie niedlich das künstlich erzeugte und eingesperrte Pandababy im Zoo ist. Lasst die Viecher frei! Stoppt die Umweltzerstörung und schützt ihre Gebiete!

Mehr Pandas, mehr Essen – Kindersitze im Speisessaal von Lao Wu, gesehen im März 2013.

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