Oder: Es müssen nicht immer Miniröcke sein!
Das voyeuristische Kameraauge entdeckt manchmal unbeabsichtigte erotische Momente im alltäglichen Leben. Zum Monatsende, zwischen weltmeisterlichen Fußballspielen und in Vorbereitung und Erwartung des Besuches aus Taiwan zu den anstehenden Sommerferien, lässt sich intellektuell im Blog nichts Tiefsinniges mehr zu Stande bringen.
Irgendwo in Taiwan, irgendwann in diesem Jahr glaubte Luo You, Visionen zu bekommen. Ist das die Mode in Taiwan 2014? Weit weg von der körperverhüllenden Kleidungskultur islamischer Gesellschaften, dem expliziten Herausstellen der körperlichen Vorzüge in Teilen des lateinamerikanischen Raums und dem „Teasen‟ durch das Vorzeigen von kleinen Teilen der eigenen Unterwäschen etwa in Kanada, ist hier gar nichts zu sehen – oder aus anderer Perspektive ziemlich viel.
Liegt es am Schnitt der Jeans, ist der Popo zu flach oder ist die Xiǎojiě (小姐) einfach zu viel auf dem Stuhl hin und her gerutscht? Luo You wird es vermutlich nie erfahren.
Es wird Zeit zum Fernseher zu gehen, sich Deutschland gegen Algerien anzuschauen, Funny-Chips mit Currywurst-Geschmack zur Hand zu nehmen, dabei eine Flasche kellerkühles Köpi alkoholfrei zu trinken und die beste Ehefrau von allen nicht weiter mit einer fremden Poporitze zu verärgern.
Montag, 30. Juni 2014
Mittwoch, 18. Juni 2014
Eine Einführung in die Modelleisenbahn – Teil 3.3 – Rund um den Hafen
Die Beschreibung einer Modellbahnanlage zu Taiwan in drei Kapiteln
Im letzten Kapitel geht es um (F) und die folgenden Buchstaben im Plan.
Für das Sägewerk (F) gibt Checheng (車埕) wieder das Vorbild. Die alten Anlagen wurden erneuert und zu Museum, Ausstellungs- und Verkaufshalle umgenutzt.
Im Modell sieht das dann so aus, wenn das Sägewerk von POLA aufgestellt wird.
Auf der Modellbahnanlage wird sich das Sägewerk unmittelbarer am kleinen Hafen befinden, in dem Fischerboote und Frachtschiff anlegen können. (G)
Pier 13 bis 15 im Hafen von Kaohsiung ( 高雄) ist die Vorbildsituation für die Hafenanlage.
Dieser Hafenkai war früher die Anlegestelle für die Militärschiffe, die Kinmen, Matsu und die weiteren Inseln der Republik China vor dem kommunistisch regierten Festland versorgten. Auf dem Foto von 2007 ist die militärische Nutzung aufgegeben und die Umwandlung zum einem zentrumsnahen Erholungsgebiet von Kaohsiung (高雄) hat bereits begonnen, etwa durch eine neue Beleuchtung und Abzäunung zum Wasser. Kleinere Frachtschiffe legen dort noch an. Gut zu erkennen ist das verbliebene Gleis auf der Kaimauer.
Quasi der Bahnhof des Stadtteils Lingya (苓雅) mit Ausweich-, Abstell- und Ladegleisen einige Meter hinter dem Pier 13 bis 15. Im Jahr zuvor, also 2006, drehte hier noch der „Dodo-Train‟ als Ausflugszug seine Runde auf der Hafenbahn von Kaohsiung.
Ein Fischerboot auf dem Weg zu seinem Pier im Hafen von Kaohsiung (高雄).
Bis auf die Fischerboote von GREENMAX führt der Weg zur Nachbildung der Wasserfahrzeuge über den Kartonmodellbau.
ARTITEC hatte in früheren Jahren ein maßstabsgerechtes Küstenmotorschiff im Angebot. Dieses ist aber nicht mehr lieferbar. Auf die Beantwortung meiner Bestellung bei einem französischen Händler warte ich schon seit Jahren, belastet wurde die Kreditkarte aber sofort. Krawall machen oder schlucken? Der relativ geringe Betrag und der Wunsch nicht noch schlechtem Geld gutes hinterher zu werfen, haben meine Entscheidung nach mehreren vergeblich mahnenden Emails bestimmt.
Das richtige Schiff für Massengüter hat der Mitteldeutsche Kartonmodell-Verlag mit dem Küstenmotorschiff 500 Greifswald im Programm. Noch schöner ist die S.S. Wilno beziehungsweise S.S. Krakow von GPM. Das Schiff erinnert stark an das Schiff aus „Cape No. 7‟. Den luxuriösen Bausatz mit Lasercut-Rumpf gab es auf der Intermodellbau in Dortmund 2014.
Neuzeitliche Erweiterungen des Ortes
Die japanischen Kolonialzeit ist lange Geschichte. Die Welt hat sich weiter entwickelt und verändert. Wo heute in Taiwan Menschen zusammen kommen, darf der „Convenience Store‟ (H) nicht fehlen.
Auf der Modellbahnanlage ist deshalb auch ein 7-Eleven eingeplant. Für die Beschäftigten gibt es moderne Wohnhäuser (J), die den heutigen Bedürfnissen entsprechen.
Vorbilder können die Gebäude am Bahnhof von Neishi sein, die bisher kaum richtig genutzt wurden, da die Station nach der Fertigstellung ihre Entwicklungspotenziale noch nicht ausgeschöpft hat. Das soll heißen, dass Neishi quasi auf freiem Feld liegt, dort überhaupt nichts los ist und bis heute keiner dort in Wohn- oder Gewerbegebiete investieren oder sich ansiedeln wollte.
Der chinesische Pavillion auf dem Berg (K)
Der Pavillion war ein Zufallskauf vor vielen Jahren in der Aquarienabteilung eines Kaufhauses in Kaohsiung. Sein ursprünglicher Zweck ist die Positionierung in einem Fischbecken, wohl um den Guppies ihr eintöniges Dasein interessanter zu gestalten. Wie das Foto zeigt, ist das Bauwerk so in etwa mit dem Maßstab N in Europa 1:160, in Asien 1:150, kompatibel.
Somit kann es realitätsnah auf der Anlage, am Besten auf einem Bergsporn über der Siedlung aufgestellt werden, wie zum Beispiel am Schrein des ewigen Frühling in der Taroko-Schlucht. „Kultig‟ ist die Kombination traditioneller chinesischer Architektur mit VW-Bussen.
Aufnahme mit einem T2 vor dem alten Südtor von Hengchun (恆春) – Die Kombination aus einem sonnigen attraktiven Urlaubsgebiet für junge Leute und Ausländer, schönen Stränden und dem Bulli als günstigen, poppig-bunten Campingbus hat ihn zwischenzeitlich zum Symbol und Werbeträger für Taiwans Süden gemacht.
Was noch fehlt?
Kein Taiwan-Modell ohne Betelnüsse und Betelnuss-Stand! Die Landschaftsgestaltung und Vegetation wird sicherlich ein spannendes Thema bei der Ausgestaltung. Erste Studien vor Ort und auf den Elektronik-Seiten zum Aufbau der Betelnuss-Verkaufsbox mit vorbildgerechter LED-Technik wurden schon vor Ort und im Netz gemacht. Die Betelnuss-Schönheit, die in der dargestellten Szene im Bikini zum FUSO-Lastwagen läuft, um die Bestellung aufzunehmen, findet sich in einem Set der Preiser-Figuren. Der Rest der zumeist blondhaarigen Badenden aus der Serie wird zu Englischlehren deklariert, die sich am Strand vergnügen.
Im letzten Kapitel geht es um (F) und die folgenden Buchstaben im Plan.
Für das Sägewerk (F) gibt Checheng (車埕) wieder das Vorbild. Die alten Anlagen wurden erneuert und zu Museum, Ausstellungs- und Verkaufshalle umgenutzt.
Im Modell sieht das dann so aus, wenn das Sägewerk von POLA aufgestellt wird.
Auf der Modellbahnanlage wird sich das Sägewerk unmittelbarer am kleinen Hafen befinden, in dem Fischerboote und Frachtschiff anlegen können. (G)
Pier 13 bis 15 im Hafen von Kaohsiung ( 高雄) ist die Vorbildsituation für die Hafenanlage.
Dieser Hafenkai war früher die Anlegestelle für die Militärschiffe, die Kinmen, Matsu und die weiteren Inseln der Republik China vor dem kommunistisch regierten Festland versorgten. Auf dem Foto von 2007 ist die militärische Nutzung aufgegeben und die Umwandlung zum einem zentrumsnahen Erholungsgebiet von Kaohsiung (高雄) hat bereits begonnen, etwa durch eine neue Beleuchtung und Abzäunung zum Wasser. Kleinere Frachtschiffe legen dort noch an. Gut zu erkennen ist das verbliebene Gleis auf der Kaimauer.
Quasi der Bahnhof des Stadtteils Lingya (苓雅) mit Ausweich-, Abstell- und Ladegleisen einige Meter hinter dem Pier 13 bis 15. Im Jahr zuvor, also 2006, drehte hier noch der „Dodo-Train‟ als Ausflugszug seine Runde auf der Hafenbahn von Kaohsiung.
Ein Fischerboot auf dem Weg zu seinem Pier im Hafen von Kaohsiung (高雄).
Bis auf die Fischerboote von GREENMAX führt der Weg zur Nachbildung der Wasserfahrzeuge über den Kartonmodellbau.
ARTITEC hatte in früheren Jahren ein maßstabsgerechtes Küstenmotorschiff im Angebot. Dieses ist aber nicht mehr lieferbar. Auf die Beantwortung meiner Bestellung bei einem französischen Händler warte ich schon seit Jahren, belastet wurde die Kreditkarte aber sofort. Krawall machen oder schlucken? Der relativ geringe Betrag und der Wunsch nicht noch schlechtem Geld gutes hinterher zu werfen, haben meine Entscheidung nach mehreren vergeblich mahnenden Emails bestimmt.
Das richtige Schiff für Massengüter hat der Mitteldeutsche Kartonmodell-Verlag mit dem Küstenmotorschiff 500 Greifswald im Programm. Noch schöner ist die S.S. Wilno beziehungsweise S.S. Krakow von GPM. Das Schiff erinnert stark an das Schiff aus „Cape No. 7‟. Den luxuriösen Bausatz mit Lasercut-Rumpf gab es auf der Intermodellbau in Dortmund 2014.
Neuzeitliche Erweiterungen des Ortes
Die japanischen Kolonialzeit ist lange Geschichte. Die Welt hat sich weiter entwickelt und verändert. Wo heute in Taiwan Menschen zusammen kommen, darf der „Convenience Store‟ (H) nicht fehlen.
Auf der Modellbahnanlage ist deshalb auch ein 7-Eleven eingeplant. Für die Beschäftigten gibt es moderne Wohnhäuser (J), die den heutigen Bedürfnissen entsprechen.
Vorbilder können die Gebäude am Bahnhof von Neishi sein, die bisher kaum richtig genutzt wurden, da die Station nach der Fertigstellung ihre Entwicklungspotenziale noch nicht ausgeschöpft hat. Das soll heißen, dass Neishi quasi auf freiem Feld liegt, dort überhaupt nichts los ist und bis heute keiner dort in Wohn- oder Gewerbegebiete investieren oder sich ansiedeln wollte.
Der chinesische Pavillion auf dem Berg (K)
Der Pavillion war ein Zufallskauf vor vielen Jahren in der Aquarienabteilung eines Kaufhauses in Kaohsiung. Sein ursprünglicher Zweck ist die Positionierung in einem Fischbecken, wohl um den Guppies ihr eintöniges Dasein interessanter zu gestalten. Wie das Foto zeigt, ist das Bauwerk so in etwa mit dem Maßstab N in Europa 1:160, in Asien 1:150, kompatibel.
Somit kann es realitätsnah auf der Anlage, am Besten auf einem Bergsporn über der Siedlung aufgestellt werden, wie zum Beispiel am Schrein des ewigen Frühling in der Taroko-Schlucht. „Kultig‟ ist die Kombination traditioneller chinesischer Architektur mit VW-Bussen.
Aufnahme mit einem T2 vor dem alten Südtor von Hengchun (恆春) – Die Kombination aus einem sonnigen attraktiven Urlaubsgebiet für junge Leute und Ausländer, schönen Stränden und dem Bulli als günstigen, poppig-bunten Campingbus hat ihn zwischenzeitlich zum Symbol und Werbeträger für Taiwans Süden gemacht.
Was noch fehlt?
Kein Taiwan-Modell ohne Betelnüsse und Betelnuss-Stand! Die Landschaftsgestaltung und Vegetation wird sicherlich ein spannendes Thema bei der Ausgestaltung. Erste Studien vor Ort und auf den Elektronik-Seiten zum Aufbau der Betelnuss-Verkaufsbox mit vorbildgerechter LED-Technik wurden schon vor Ort und im Netz gemacht. Die Betelnuss-Schönheit, die in der dargestellten Szene im Bikini zum FUSO-Lastwagen läuft, um die Bestellung aufzunehmen, findet sich in einem Set der Preiser-Figuren. Der Rest der zumeist blondhaarigen Badenden aus der Serie wird zu Englischlehren deklariert, die sich am Strand vergnügen.
Dienstag, 17. Juni 2014
Eine Einführung in die Modelleisenbahn – Teil 3.2 – Von den Bergen zur Küste
Die Beschreibung einer Modellbahnanlage über Taiwan in drei Kapiteln
Mit dem Zug geht die Fahrt weiter durch ostasiatische Landschaften, die auch im deutschen Hobbyraum mit der Maßstabsverkleinerung von 1:150 möglich sind.
Während sich die Fuso-Lastwagen über die Straße quält, wartet der Fotograf ohne Fahrplan zur Hand bis zum Ende der Geduld auf den Triebwagen der Jiji (集集)- Linie in Richtung von oder nach Checheng (車埕)
Der Plan der etwa 1,5 qm großen Modellbahn im Taiwan-Stil zur Erinnerung.
Heute geht es um den Bereich auf der rechten Seite. Zwei Brücken verbinden die beiden Seiten der Anlage miteinander. Die Situation lässt an die Longteng-Brücke oder Yuteng-Brücke in Sanyi (三義) denken.
Ort am Hafen mit Bahnhof (C), Stellwerk (D) und Güterhalle (E)
Den betrieblicher Mittelpunkt auf der Modellbahn stellt die kleine Siedlung mit Hafen an der Pazifikküste Osttaiwans dar. Dabei ist sein Bahnhof in gewisser Hinsicht Checheng (車埕), dem Endpunkt der Jiji-Linie, zu vergleichen, obwohl der in einen Tal ganz ohne Hafen liegt.
Nieselwetter war 2009 am Bahnhofsgebäude in Checheng (車埕).
Der Bahnhof bezog seine ursprüngliche Bedeutung aus der Holzwirtschaft und die Bauarbeiten zum Aufstau des Sonnen-Mond-See, um ihn für ein Speicherkraftwerk nutzen zu können. Heute sind Bahnhof und Ort vornehmlich ein bedeutendes Ausflugsziel.
Der Zug am Bahnsteig von in Checheng (車埕).
Auch die passenden Menschen, im Maßstab 1:150 verkleinert, lassen sich für den Modellbau finden. Im täglichen Eisenbahnbetrieb wird heute nur noch ein Gleis für den Pendeltriebwagen benötigt.
Neben dem Bahnhofsgebäude werden auch alle anderen Anlagen mit geschichtlicher Bedeutung, in deren Mittelpunkt das Stellwerk steht, konservatorisch instandgehalten. Auf den nicht mehr benötigten Gleisen sind einige alte Eisenbahnfahrzeuge ausgestellt.
Zum Modellbahnhof gehört auch noch eine Güterhalle, wie sie etwa am Endbahnhof der Waldeisenbahn von Luodong ein- und zweigeschossig zu finden sind.
Und wieder freut es, was alles so oder so ähnlich aus dem Sortiment japanischer Modelleisenbahnhersteller erhältlich ist.
Den Bedarf des Modellbahners für das Bahnhofsgebäude im Stil der japanischen Kolonialzeit befriedigt hier GREENMAX.
Zudem ist das richtige Stellwerk im Programm des gleichen Herstellers. Als Güterhalle adaptiert werden kann das Modell des Lagerhauses einer Sakebrauerei von TOMYTEC Verwendung finden. Das Sake-Zeichen ist allerdings auszutauschen, denn so eine Sakebrauerei ist in Taiwan nicht zu finden. Auch von Tomytec geliefert werden die korrekt in Sommeruniform gekleideten Schüler, die es auch real in Taiwan zu sehen gibt.
Die Wirtschaft des kleinen Ortes basiert zum einem auf dem ansässigen Sägewerk, wo die Stämme aus den Bergwäldern verarbeitet werden. Das zweite ökonomische Standbein ist der Hafen mit etwas Fischfang und dem Güterumschlag. Mehr dazu morgen.
Mit dem Zug geht die Fahrt weiter durch ostasiatische Landschaften, die auch im deutschen Hobbyraum mit der Maßstabsverkleinerung von 1:150 möglich sind.
Während sich die Fuso-Lastwagen über die Straße quält, wartet der Fotograf ohne Fahrplan zur Hand bis zum Ende der Geduld auf den Triebwagen der Jiji (集集)- Linie in Richtung von oder nach Checheng (車埕)
Der Plan der etwa 1,5 qm großen Modellbahn im Taiwan-Stil zur Erinnerung.
Heute geht es um den Bereich auf der rechten Seite. Zwei Brücken verbinden die beiden Seiten der Anlage miteinander. Die Situation lässt an die Longteng-Brücke oder Yuteng-Brücke in Sanyi (三義) denken.
Ort am Hafen mit Bahnhof (C), Stellwerk (D) und Güterhalle (E)
Den betrieblicher Mittelpunkt auf der Modellbahn stellt die kleine Siedlung mit Hafen an der Pazifikküste Osttaiwans dar. Dabei ist sein Bahnhof in gewisser Hinsicht Checheng (車埕), dem Endpunkt der Jiji-Linie, zu vergleichen, obwohl der in einen Tal ganz ohne Hafen liegt.
Nieselwetter war 2009 am Bahnhofsgebäude in Checheng (車埕).
Der Bahnhof bezog seine ursprüngliche Bedeutung aus der Holzwirtschaft und die Bauarbeiten zum Aufstau des Sonnen-Mond-See, um ihn für ein Speicherkraftwerk nutzen zu können. Heute sind Bahnhof und Ort vornehmlich ein bedeutendes Ausflugsziel.
Der Zug am Bahnsteig von in Checheng (車埕).
Auch die passenden Menschen, im Maßstab 1:150 verkleinert, lassen sich für den Modellbau finden. Im täglichen Eisenbahnbetrieb wird heute nur noch ein Gleis für den Pendeltriebwagen benötigt.
Neben dem Bahnhofsgebäude werden auch alle anderen Anlagen mit geschichtlicher Bedeutung, in deren Mittelpunkt das Stellwerk steht, konservatorisch instandgehalten. Auf den nicht mehr benötigten Gleisen sind einige alte Eisenbahnfahrzeuge ausgestellt.
Zum Modellbahnhof gehört auch noch eine Güterhalle, wie sie etwa am Endbahnhof der Waldeisenbahn von Luodong ein- und zweigeschossig zu finden sind.
Und wieder freut es, was alles so oder so ähnlich aus dem Sortiment japanischer Modelleisenbahnhersteller erhältlich ist.
Den Bedarf des Modellbahners für das Bahnhofsgebäude im Stil der japanischen Kolonialzeit befriedigt hier GREENMAX.
Zudem ist das richtige Stellwerk im Programm des gleichen Herstellers. Als Güterhalle adaptiert werden kann das Modell des Lagerhauses einer Sakebrauerei von TOMYTEC Verwendung finden. Das Sake-Zeichen ist allerdings auszutauschen, denn so eine Sakebrauerei ist in Taiwan nicht zu finden. Auch von Tomytec geliefert werden die korrekt in Sommeruniform gekleideten Schüler, die es auch real in Taiwan zu sehen gibt.
Die Wirtschaft des kleinen Ortes basiert zum einem auf dem ansässigen Sägewerk, wo die Stämme aus den Bergwäldern verarbeitet werden. Das zweite ökonomische Standbein ist der Hafen mit etwas Fischfang und dem Güterumschlag. Mehr dazu morgen.
Montag, 16. Juni 2014
Eine Einführung in die Modelleisenbahn oder 鐵道模型入門 - Teil 3.1 - Meine Taiwanmodellbahn
Die Beschreibung einer Modellbahnanlage über Taiwan in drei Kapiteln
Wer gerade nicht auf Taiwan sein kann, hat - der globalisierten Spielzeugeisenbahnindustrie sei Dank gesagt - die Möglichkeit sich schöne Orte seiner Lieblingsinsel zumindest als Modell ins ferne Europa zu holen.
Eisenbahnromantik pur im ländlichen Taiwan bietet die Fahrt mit dem Zug von Rueifang (瑞芳) nach Jingtong oder Chingtung (菁桐) über die Pingshi-Linie. Hier verlässt soeben der Triebwagen den Bahnhof von Chingtung und bewegt sich zurück in Richtung der Hauptbahn zwischen Taipei und Osttaiwan.
Nach vielen Jahren des Sammelns von Ideen und etlichen gefertigten Vorentwürfen ist die Planungsphase für die Eisenbahn in Nachbildung der TRA (Taiwan Railway Administration) beendet. Nun geht es an die Umsetzung.
Das Konzept basiert auf der Gleisgeometrie von alten Arnold Rapido Gleisen in Spur N. Es mag Gleissysteme gegeben, die dem Vorbild näher sind, aber hier regiert der Gedanke der Nachhaltigkeit und Verwendung bereits vorhandener Ressourcen aus den Tagen der Jugend.
Mit dem Eisenbahnplaner 3D lässt es sich so lange „scrabbeln‟ bis die Schienen sägefrei zusammen passen. Inspiration für den Entwurf lieferte Ivo Cordes mit seinem Alpenkarussel.
Bei der Übertragung von der Schweiz nach Taiwan, von Spur HO auf N kam eine L-Förmige Anlage heraus, die circa 125 x 160 cm Raumbedarf hat. Dabei misst der linke Schenkel 125 mal 65 cm, der rechte Schenkel 90 mal 160 cm.
Thema ist ein kleiner Ort am osttaiwanischen Pazifik. Eine Küstenbahn windet sich entlang der Steilküste zum Hafen herunter, wo Holz, Kalkschotter und Kohle auf kleine Frachtschiffe verladen werden können. Nachdem die Eisenbahnstrecke den Bahnhof passiert hat, durchbricht sie mit einem Tunnel die Bergkette, um dem steinigen, fast ausgetrockneten Flusstal ins Inland zu folgen. Die Fläche des pazifischen Ozeans im Vordergrund kann aus Gründen der Zugänglichkeit reduziert werden. Es reicht beim Bau der Modellbahn das Wasser am Uferstreifen im Modell darzustellen. Neben dem kleinen Hafenort am Meer befindet sich etwas höher gelegen eine Anschlussbahn, die über eine Spitzkehre zu einer kleinen Bahnstation führt.
Die Spitzkehre und die Station an den Bergen wecken auch Erinnerungen an an die schmalspurige Waldeisenbahn von Alishan mit ihrer Stichlinie nach Chushan (祝山).
Diese Bahnstation dient heute nur noch dazu, die Morgensonnenanbeter zu früher Stunde auf den Berg zu bringen, damit diese den Sonnenaufgang über dem Yushan, den höchsten Berg Taiwans bewundern können. Holz wird hier seit langem nicht mehr abtransportiert.
Stationsgebäude der Anschlussbahn (A im Plan)
Taiwan inspiriert den Modellbahner an verschiedenen Orten, einen kleinen Bahnhof in den grün bewaldeten Bergen der Insel nachzubilden. Ein gutes Vorbild ist durchaus der Endbahnhof von Chingtung (菁桐).
Hier wurde noch bis vor einigen Jahrzehnten Kohle in Stollen abgebaut und verladen. Früher stiegen Arbeiter und Landbevölkerung hier ein und aus. Heute sind es überwiegend Tagestouristen aus Taipei.
Gut, dass die alte Eisenbahn Formosas im wesentlichen während der japanischen Kolonialzeit ab 1895 errichtet wurde. So bieten japanische Modellbahnhersteller vieles, was gut adaptiert werden kann. Eine hübsche ländliche Station, wie sie auch noch in Taiwan zu finden ist, gibt es beispielsweise als Modell von TOMYTEC.
Das Modell des RDC steht für den Kuang-Hua-Hao, den China-Rückgewinnungs-Express, der von Tokyu Car in Japan basierend auf Budds RDC gebaut und am 31.10.1966 zu Generalissimos Geburtstag in Dienst gestellt wurde. Bis zur Elektrifizierung der Strecke war er der schnellste Zug zwischen Taipei und Kaohsiung. 1979 wechselten die Triebwagen vom Typ DR2700 dann in untergeordnete Dienste.
Das Modell des RDC selber stammt von der japanischen Firma KATO und wurde von mir aus den USA bezogen, weil es in Deutschland nicht mehr lieferbar war. Das ist Globalisierung im Kleinen.
Verladeplatz (B)
Zum Bahnhof gehören auch Verlademöglichkeiten für Güter. Die Pingshi-Linie wurde zur Erschließung von Kohlevorkommen gebaut, deren Abbau zur Versorgung der Dampfschifffahrt und frühe Wirtschaftsentwicklung Taiwans von Bedeutung war. Im Jahr 2003 war die Kohleverladung in Chingtung (菁桐) allerdings seit Jahrzehnten außer Betrieb und nur noch eine Ruine.
Ein passendes Gegenstück für das Modell kann die Schotterverladung von Kibri sein, die in der Fundgrube meines Kellerarchivs vorhanden ist.
Im Übrigen sind auch die Kalksteinbrüche und Zementherstellung im Osten Taiwans ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wobei die Maßstäblichkeit dieser Fabriken und Steinbrüche weder zum mittelständischen Schotterbetrieb in Spur N noch zur realen Situation in Chingtung (菁桐) passt.
Zusätzlich oder alternativ kann an dieser Stelle das Thema eines Holzverladeplatzes aufgegriffen werden. Mit der japanischen Kolonisierung wurden die Wälder Taiwans systematisch ausgeplündert. Riesige wertvolle Bäumen wurden geschlagen und aus den Berggebieten mit schmalspurigen Waldeisenbahnen oder Seilbahnen abtransportiert. Heute ist der Raubbau an den Wäldern aufgegeben. Genutzt wird im wesentlichen nur noch Treibholz, dass während der Taifun-Saison und Regenzeit mit den Flüssen aus den unzugänglichen Gebieten angeschwemmt wird. Der Aufwand und die Risiken der Holzgewinnung stehen vermutlich in keinem wirtschaftlichen Verhältnis mehr zum Nutzen. Und die Schönsten der alten Stämme wurden längst Möbel und sonstige Tischlerarbeit in Japan verarbeitet.
Früher befanden sich die Holzverladeplätze dort, wo die Rodungen stattfanden, wo Seilbahnen oder kleinere Anschlussbahnen endeten. Mit Kränen wurden die dicken Stämme auf die Waggons verladen. Das Bild aus Tucheng am Ende der Waldeisenbahn von Luodong zeigt, wie provisorisch und unaufgeräumt die Holzgewinnung damals in Taiwan stattfand.
Wer gerade nicht auf Taiwan sein kann, hat - der globalisierten Spielzeugeisenbahnindustrie sei Dank gesagt - die Möglichkeit sich schöne Orte seiner Lieblingsinsel zumindest als Modell ins ferne Europa zu holen.
Eisenbahnromantik pur im ländlichen Taiwan bietet die Fahrt mit dem Zug von Rueifang (瑞芳) nach Jingtong oder Chingtung (菁桐) über die Pingshi-Linie. Hier verlässt soeben der Triebwagen den Bahnhof von Chingtung und bewegt sich zurück in Richtung der Hauptbahn zwischen Taipei und Osttaiwan.
Nach vielen Jahren des Sammelns von Ideen und etlichen gefertigten Vorentwürfen ist die Planungsphase für die Eisenbahn in Nachbildung der TRA (Taiwan Railway Administration) beendet. Nun geht es an die Umsetzung.
Das Konzept basiert auf der Gleisgeometrie von alten Arnold Rapido Gleisen in Spur N. Es mag Gleissysteme gegeben, die dem Vorbild näher sind, aber hier regiert der Gedanke der Nachhaltigkeit und Verwendung bereits vorhandener Ressourcen aus den Tagen der Jugend.
Mit dem Eisenbahnplaner 3D lässt es sich so lange „scrabbeln‟ bis die Schienen sägefrei zusammen passen. Inspiration für den Entwurf lieferte Ivo Cordes mit seinem Alpenkarussel.
Bei der Übertragung von der Schweiz nach Taiwan, von Spur HO auf N kam eine L-Förmige Anlage heraus, die circa 125 x 160 cm Raumbedarf hat. Dabei misst der linke Schenkel 125 mal 65 cm, der rechte Schenkel 90 mal 160 cm.
Thema ist ein kleiner Ort am osttaiwanischen Pazifik. Eine Küstenbahn windet sich entlang der Steilküste zum Hafen herunter, wo Holz, Kalkschotter und Kohle auf kleine Frachtschiffe verladen werden können. Nachdem die Eisenbahnstrecke den Bahnhof passiert hat, durchbricht sie mit einem Tunnel die Bergkette, um dem steinigen, fast ausgetrockneten Flusstal ins Inland zu folgen. Die Fläche des pazifischen Ozeans im Vordergrund kann aus Gründen der Zugänglichkeit reduziert werden. Es reicht beim Bau der Modellbahn das Wasser am Uferstreifen im Modell darzustellen. Neben dem kleinen Hafenort am Meer befindet sich etwas höher gelegen eine Anschlussbahn, die über eine Spitzkehre zu einer kleinen Bahnstation führt.
Die Spitzkehre und die Station an den Bergen wecken auch Erinnerungen an an die schmalspurige Waldeisenbahn von Alishan mit ihrer Stichlinie nach Chushan (祝山).
Diese Bahnstation dient heute nur noch dazu, die Morgensonnenanbeter zu früher Stunde auf den Berg zu bringen, damit diese den Sonnenaufgang über dem Yushan, den höchsten Berg Taiwans bewundern können. Holz wird hier seit langem nicht mehr abtransportiert.
Stationsgebäude der Anschlussbahn (A im Plan)
Taiwan inspiriert den Modellbahner an verschiedenen Orten, einen kleinen Bahnhof in den grün bewaldeten Bergen der Insel nachzubilden. Ein gutes Vorbild ist durchaus der Endbahnhof von Chingtung (菁桐).
Hier wurde noch bis vor einigen Jahrzehnten Kohle in Stollen abgebaut und verladen. Früher stiegen Arbeiter und Landbevölkerung hier ein und aus. Heute sind es überwiegend Tagestouristen aus Taipei.
Gut, dass die alte Eisenbahn Formosas im wesentlichen während der japanischen Kolonialzeit ab 1895 errichtet wurde. So bieten japanische Modellbahnhersteller vieles, was gut adaptiert werden kann. Eine hübsche ländliche Station, wie sie auch noch in Taiwan zu finden ist, gibt es beispielsweise als Modell von TOMYTEC.
Das Modell des RDC steht für den Kuang-Hua-Hao, den China-Rückgewinnungs-Express, der von Tokyu Car in Japan basierend auf Budds RDC gebaut und am 31.10.1966 zu Generalissimos Geburtstag in Dienst gestellt wurde. Bis zur Elektrifizierung der Strecke war er der schnellste Zug zwischen Taipei und Kaohsiung. 1979 wechselten die Triebwagen vom Typ DR2700 dann in untergeordnete Dienste.
Das Modell des RDC selber stammt von der japanischen Firma KATO und wurde von mir aus den USA bezogen, weil es in Deutschland nicht mehr lieferbar war. Das ist Globalisierung im Kleinen.
Verladeplatz (B)
Zum Bahnhof gehören auch Verlademöglichkeiten für Güter. Die Pingshi-Linie wurde zur Erschließung von Kohlevorkommen gebaut, deren Abbau zur Versorgung der Dampfschifffahrt und frühe Wirtschaftsentwicklung Taiwans von Bedeutung war. Im Jahr 2003 war die Kohleverladung in Chingtung (菁桐) allerdings seit Jahrzehnten außer Betrieb und nur noch eine Ruine.
Ein passendes Gegenstück für das Modell kann die Schotterverladung von Kibri sein, die in der Fundgrube meines Kellerarchivs vorhanden ist.
Im Übrigen sind auch die Kalksteinbrüche und Zementherstellung im Osten Taiwans ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wobei die Maßstäblichkeit dieser Fabriken und Steinbrüche weder zum mittelständischen Schotterbetrieb in Spur N noch zur realen Situation in Chingtung (菁桐) passt.
Zusätzlich oder alternativ kann an dieser Stelle das Thema eines Holzverladeplatzes aufgegriffen werden. Mit der japanischen Kolonisierung wurden die Wälder Taiwans systematisch ausgeplündert. Riesige wertvolle Bäumen wurden geschlagen und aus den Berggebieten mit schmalspurigen Waldeisenbahnen oder Seilbahnen abtransportiert. Heute ist der Raubbau an den Wäldern aufgegeben. Genutzt wird im wesentlichen nur noch Treibholz, dass während der Taifun-Saison und Regenzeit mit den Flüssen aus den unzugänglichen Gebieten angeschwemmt wird. Der Aufwand und die Risiken der Holzgewinnung stehen vermutlich in keinem wirtschaftlichen Verhältnis mehr zum Nutzen. Und die Schönsten der alten Stämme wurden längst Möbel und sonstige Tischlerarbeit in Japan verarbeitet.
Früher befanden sich die Holzverladeplätze dort, wo die Rodungen stattfanden, wo Seilbahnen oder kleinere Anschlussbahnen endeten. Mit Kränen wurden die dicken Stämme auf die Waggons verladen. Das Bild aus Tucheng am Ende der Waldeisenbahn von Luodong zeigt, wie provisorisch und unaufgeräumt die Holzgewinnung damals in Taiwan stattfand.
Sonntag, 15. Juni 2014
Formosa Spargel
Spargel ohne Saison
Nach Zeitungsberichten endet in Deutschland bald die kalendarische Spargelsaison. Die beste Ehefrau von allen, die die Küche zu ihrem Territorium gemacht hat, hat die Ernte des edlen Gemüses von Zeit zu Zeit in ansprechende Mahlzeiten umgesetzt.
Der Spargel-Hype, der sich in den vergangenen Jahren in Deutschland entwickelt hat, hat dazu geführt, dass Spargel auch an eigentlich ungeeigneten Standorten angebaut wird. Der Verkaufsstand in freier Landschaft an der Bundesstraße mit einem Spargelfeld dahinter, scheint ein unschlagbares Werbeargument zu sein. Irgendwann ist der Stand dann ein sogenannter Hofladen und später das Event-Restaurant, das zum Spargel und mehr einlädt.
Grüner Spargel, wie hier vor einigen Tagen zum Abendessen im eigenen Hause serviert, ist für die traditionelle deutsche Küche eher ungewöhnlich. Der weiße Spargel ist dagegen altbekannt.
Den gab es früher, in den 1960er und 1970er Jahren, auch außerhalb der Spargelsaison, nämlich aus der Konserve von der Insel Formosa. Die Geschäftsbeziehung schien für beide Seiten von großer Bedeutung gewesen zu sein, wie einem alten Spiegel-Artikel entnommen werden kann. Schinkenröllchen mit Spargel zu jeder Jahreszeit, aber auch die geringe Qualität der dünnen und weichen Spargelstängel mit holzigen Stellen, sind mir noch in guter Erinnerung aus der Kindheit.
Für Durchschnittstaiwanerin und -taiwaner von heute ist der interkontinentale Dosenspargel unbekannt. Vielleicht erfahre ich eines Tages, wo der Importspargel auf der Insel genau angebaut wurde, dessen Lieferungen nach Europa 1969 zu 88 % in der Bundesrepublik Deutschland endeten, und welche Überbleibsel es von diesen Agrarstrukturen noch gibt. Das wäre spannend.
Nach Zeitungsberichten endet in Deutschland bald die kalendarische Spargelsaison. Die beste Ehefrau von allen, die die Küche zu ihrem Territorium gemacht hat, hat die Ernte des edlen Gemüses von Zeit zu Zeit in ansprechende Mahlzeiten umgesetzt.
Der Spargel-Hype, der sich in den vergangenen Jahren in Deutschland entwickelt hat, hat dazu geführt, dass Spargel auch an eigentlich ungeeigneten Standorten angebaut wird. Der Verkaufsstand in freier Landschaft an der Bundesstraße mit einem Spargelfeld dahinter, scheint ein unschlagbares Werbeargument zu sein. Irgendwann ist der Stand dann ein sogenannter Hofladen und später das Event-Restaurant, das zum Spargel und mehr einlädt.
Grüner Spargel, wie hier vor einigen Tagen zum Abendessen im eigenen Hause serviert, ist für die traditionelle deutsche Küche eher ungewöhnlich. Der weiße Spargel ist dagegen altbekannt.
Den gab es früher, in den 1960er und 1970er Jahren, auch außerhalb der Spargelsaison, nämlich aus der Konserve von der Insel Formosa. Die Geschäftsbeziehung schien für beide Seiten von großer Bedeutung gewesen zu sein, wie einem alten Spiegel-Artikel entnommen werden kann. Schinkenröllchen mit Spargel zu jeder Jahreszeit, aber auch die geringe Qualität der dünnen und weichen Spargelstängel mit holzigen Stellen, sind mir noch in guter Erinnerung aus der Kindheit.
Für Durchschnittstaiwanerin und -taiwaner von heute ist der interkontinentale Dosenspargel unbekannt. Vielleicht erfahre ich eines Tages, wo der Importspargel auf der Insel genau angebaut wurde, dessen Lieferungen nach Europa 1969 zu 88 % in der Bundesrepublik Deutschland endeten, und welche Überbleibsel es von diesen Agrarstrukturen noch gibt. Das wäre spannend.
Sonntag, 8. Juni 2014
¡Godos Y Guiris Fuera!
Gothen und Giris raus!
Ziemlich genau vor 7 Jahren sinnierte Luo You über asiatische Frauen und Rassismus. Von dem Artikel ist wenig übrig geblieben. Auch das Internet vergisst. Links gehen verloren, Webseiten schließen und Benutzerkonten werden gelöscht.
Als menschenverachtender Agitator wurde damals auch der ehemalige NPD-Funktionär Holder Apfel erwähnt. Dieser hat nach den jüngsten Nachrichten deutschen Boden verlassen, sorgt jetzt für Multikulti und Zuwanderung in Spanien und ist zum Ausländer geworden. Die „Maravillas Stube‟ in Palma de Mallorca ist nun sein Reich. Welch ein Wunder! ¡Qué Maravilla!
Vielleicht sieht er sich dort in seinem Weltbild bestätigt, dass eine zu starke Überfremdung die traditionelle Kultur und alte Werte zerstören kann. Bekanntlich wurde Mallorca ziemlich kaputt gemacht. Dabei ist es mehr die Gier von Spaniern und international tätiger Geschäftsleute, welche die balearische Insel zur Gelddruckmaschine verwandelt hat.
Im Herbst wird Luo You dort einige Tage verbingen. Zuletzt war ich dort in den 1980er Jahren. Die damals naturbelassenen Gegenden und im alten Reiseführer empfohlenen Orte, sind längst durch Urbanizaciones mit unzähligen gleichförmigen Ferienhäusern und Hotels sowie durch den Massentourismus verschandelt. Google Street View zeigt die krasse Realität. Wer noch die Ursprünglichkeit und Schönheit der Insel erleben möchte, muss in die letzten abgelegenen Gegenden fahren. Damit sind auch diese Gebiete in ihrer Ursprünglichkeit gefährdet, wenn sie sich den Verlockungen der Tourismusindustrie hingeben.
Ein Ort steht ganz gewiss nicht auf Luo Yous Programm: Apfels Maravillas Stube in einer gestaltlos und hirnlos zugebauten Gegend in Palma de Mallorca, zweite Reihe am plattgetrampelten, degenerierten Sandstreifen der Playa Arenal.
Anders als die Kanaren, die noch mit „¡Godos Y Guiris Fuera!‟ (Festlandsspanier und Turis raus!) aufschrien, hat sich Mallorca offenbar völlig zur „Puta‟ (Nutte) der Touristen gemacht. Ausländerfeindlichkeit sollte Herrn Apfel vermutlich nicht begegnen. Dafür liefert der Lebensraum im Westen bestimmt neue Feindbilder in Form afrikanischer Zuwanderer.
Inseln neigen zum Fremdeln. Auf der Orchideeninsel war die Welt im Dezember 2006 fast noch in Ordnung. Ureinwohner und Gestrandete haben dort aber ab und an mit ungehörigen Entscheidungen der Zentralregierung zu kämpfen, nicht jedoch mit einem alle Maße überbordenden Tourismus.
Ziemlich genau vor 7 Jahren sinnierte Luo You über asiatische Frauen und Rassismus. Von dem Artikel ist wenig übrig geblieben. Auch das Internet vergisst. Links gehen verloren, Webseiten schließen und Benutzerkonten werden gelöscht.
Als menschenverachtender Agitator wurde damals auch der ehemalige NPD-Funktionär Holder Apfel erwähnt. Dieser hat nach den jüngsten Nachrichten deutschen Boden verlassen, sorgt jetzt für Multikulti und Zuwanderung in Spanien und ist zum Ausländer geworden. Die „Maravillas Stube‟ in Palma de Mallorca ist nun sein Reich. Welch ein Wunder! ¡Qué Maravilla!
Vielleicht sieht er sich dort in seinem Weltbild bestätigt, dass eine zu starke Überfremdung die traditionelle Kultur und alte Werte zerstören kann. Bekanntlich wurde Mallorca ziemlich kaputt gemacht. Dabei ist es mehr die Gier von Spaniern und international tätiger Geschäftsleute, welche die balearische Insel zur Gelddruckmaschine verwandelt hat.
Im Herbst wird Luo You dort einige Tage verbingen. Zuletzt war ich dort in den 1980er Jahren. Die damals naturbelassenen Gegenden und im alten Reiseführer empfohlenen Orte, sind längst durch Urbanizaciones mit unzähligen gleichförmigen Ferienhäusern und Hotels sowie durch den Massentourismus verschandelt. Google Street View zeigt die krasse Realität. Wer noch die Ursprünglichkeit und Schönheit der Insel erleben möchte, muss in die letzten abgelegenen Gegenden fahren. Damit sind auch diese Gebiete in ihrer Ursprünglichkeit gefährdet, wenn sie sich den Verlockungen der Tourismusindustrie hingeben.
Ein Ort steht ganz gewiss nicht auf Luo Yous Programm: Apfels Maravillas Stube in einer gestaltlos und hirnlos zugebauten Gegend in Palma de Mallorca, zweite Reihe am plattgetrampelten, degenerierten Sandstreifen der Playa Arenal.
Anders als die Kanaren, die noch mit „¡Godos Y Guiris Fuera!‟ (Festlandsspanier und Turis raus!) aufschrien, hat sich Mallorca offenbar völlig zur „Puta‟ (Nutte) der Touristen gemacht. Ausländerfeindlichkeit sollte Herrn Apfel vermutlich nicht begegnen. Dafür liefert der Lebensraum im Westen bestimmt neue Feindbilder in Form afrikanischer Zuwanderer.
Inseln neigen zum Fremdeln. Auf der Orchideeninsel war die Welt im Dezember 2006 fast noch in Ordnung. Ureinwohner und Gestrandete haben dort aber ab und an mit ungehörigen Entscheidungen der Zentralregierung zu kämpfen, nicht jedoch mit einem alle Maße überbordenden Tourismus.
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